Schichtdienst ohne Selbstverlust: Wege zu mehr Stabilität im Alltag

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Wenn der Rest der Stadt langsam zur Ruhe kommt, beginnt für einige Menschen ihre Routine erst. In Kliniken und Pflegeeinrichtungen startet dann in der Regel der betriebsamste Teil des Tages. Wer im Gesundheitswesen arbeitet, lebt in einem Rhythmus, der wenig mit dem gewohnten Takt der Umgebung zu tun hat.

Der Körper reagiert darauf jedoch sensibel. Schlaf, Ernährung und Konzentration geraten leicht aus der Balance. Trotzdem können Beschäftigte dieser Branchen Wege entwickeln, um die eigene Energie zu schützen und den Alltag auch langfristig tragfähig zu halten.

Mehr Ordnung in den Tag bringen

Der innere Schlaf-Wach-Rhythmus richtet sich unter anderem nach den Lichtverhältnissen. Durch die Schichtarbeit werden die natürlichen Signale verschoben.

Fachleute aus der Schlafmedizin beschreiben, dass gedämpftes Licht vor dem Schlafengehen, klare Abendroutinen und ruhige Übergänge helfen, den Körper auf Erholung einzustellen. Solche Maßnahmen wirken im ersten Moment unscheinbar, sie entlasten jedich spürbar. Diejenigen, die also nach dem Dienst nicht sofort ins Bett fallen, sondern ein kurzes Ritual einschieben, kommen damit leichter zur Ruhe. Viele Beschäftigte berichten, dass ihnen solche wiederkehrenden Abläufe Halt geben, selbst wenn die Dienstzeiten ständig wechseln.

Im Arbeitsumfeld helfen klare Strukturen ebenfalls. Die Teams sollten ihre Abläufe, Materialien und Ausrüstung so organisieren, dass unnötige Unterbrechungen vermieden werden. Manche Einrichtungen setzen im Zuge dessen auch auf praktische Details, wie personalisierte Socken mit Logo für die Gesundheitsbranche. Sie helfen, Kleidung schnell zuordnen zu können und so Chaos in den Umkleiden zu vermeiden.

Orientierung dank festen Routinen

Es lohnt sich jedoch auch außerhalb der Klinik , feste Orientierungspunkte zu setzen. Ein kurzer Spaziergang nach der Schicht, eine feste Reihenfolge beim Abschminken, leichtes Dehnen oder eine ruhige Mahlzeit vor dem Schlafen: Solche Routinen stützen das Nervensystem. Wichtig ist allerdings, sie realistisch zu halten. Kurze, verlässliche Abläufe zeigen sich in der Regel wirksamer als große Vorhaben, die im Alltag dann letztendlich kaum Platz finden und so schnell wieder über Bord geworfen werden.

Der Einfluss der Ernährung darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Leichte Speisen belasten den Kreislauf weniger stark und unterstützen zudem das Konzentrationsvermögen. Empfehlenswert ist es daher, auf mehrere kleinere Mahlzeiten zu setzen, die über den Tag verteilt werden. Mit diesen bleiben die Energiereserven auf einem gleichmäßigen Niveau. Auch der Umgang mit Koffein entscheidet darüber, wie gut der Schlaf gelingt. Ein Kaffee zu Beginn der Schicht wirkt für die meisten hilfreich, spätere koffeinhaltige Getränke erschweren jedoch das Abschalten nach Feierabnd.

Schlaf ist die Grundlage für Erholung

Wer nachts arbeitet, schläft am Tag. Das ist für den Körper erst einmal ungewohnt, aber durchaus machbar − sofern die Rahmenbedingungen dabei stimmen.

Dunkelheit, Ruhe und kühle Temperaturen verbessern die Schlafqualität. Verdunkelnde Vorhänge, Schlafmasken oder Ohrstöpsel sind keine optionalen Spielereien, sondern praxisnahe Hilfen. Ein kurzer Übergang zwischen Schichtende und Schlafbeginn schützt zusätzlich vor innerer Unruhe.

Eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin beschreibt, dass regelmäßige Schlafzeiten − selbst wenn sie vom gesellschaftlichen Standard abweichen − das Wohlbefinden spürbar verbessern.

Entscheidend ist also nicht zwingend die Uhrzeit. Mehr zählt die Verlässlichkeit des eigenen Rhythmus.

Belastung aktiv verringern

Auch regelmäßige Bewegung stützt ein stabiles Gleichgewicht. Gemeint sind damit keine intensiven Workout-Programme, sondern kleine, machbare Einheiten. Das kurze Dehnen vor dem Dienst, ein paar Minuten Aktivität am freien Tag oder eine ruhige Runde an der frischen Luft wirken bereits ausgleichend.

Genauso wichtig ist allerdings die soziale Erholung. Gemeinsame Zeit mit Familie oder Freundeskreis, bewusst gestaltete freie Tage und die Zugehörigkeit zu einem verlässlichen Team stärken die seelische Stabilität.

Wer sich im Alltag getragen fühlt, erlebt den Schichtdienst weniger als Strom, der unaufhaltsam an einem zieht. Er wird dann als Aufgabe wahrgenommen, die zwar fordert, aber nicht überrollt.

Tobias Friedrich
Tobias Friedrichhttp://knip.de
Tobias Friedrich, Jahrgang 1987, lebt mit seiner kleinen Familie in Berlin. Als freier Journalist schrieb er bereits u.a. für die Berliner Zeitung und die Berliner Morgenpost. Heute widmet er sich mit Hingabe seinen eigenen Blogs.

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