Katzenhaltung: So wird Ihr Zuhause katzenfreundlich

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Eine Katze ins eigene Heim zu holen bedeutet viel Freude, aber auch viel Verantwortung. Ein wichtiger Aspekt der Katzenhaltung besteht darin, die Umgebung so zu gestalten, dass Stubentiger sich dort nicht nur wohlfühlen, sondern auch sicher sind. Aber wie schafft man das? In diesem Beitrag finden Sie hilfreiche Tipps, welche Anpassungen Sie in Ihrem Zuhause für Ihren vierbeinigen Mitbewohner vornehmen sollten.

Kratzmöglichkeiten schaffen

Zu den Grundbedürfnissen von Katzen gehört das Kratzen. Damit betreiben sie Krallenpflege, markieren ihr Revier und trainieren ihre Muskeln. Damit Sofa, Tischbein und Co. von scharfen Krallen verschont werden, sollten Sie Ihrer Katze attraktive Alternativen bieten. Kratzbäume gibt es in den verschiedensten Designs und Größen. Meist bieten sie zusätzlich Liegeflächen und Schlafplätze oder Spielmöglichkeiten, über die sich Ihre Katze vermutlich sehr freuen wird. Kratzbretter und Kratzmatten sind platzsparend und können weitere Gelegenheit zum Kratzen bieten.

Katzenklo bereitstellen

Damit Katzen ihre Notdurft entspannt verrichten können, sollten Katzenklos an einem ruhigen Ort stehen, entfernt von Futter- und Wassernapf. Die Faustregel lautet: Eine Katzentoilette pro Katze, plus eine zusätzliche. Wenn Sie also zwei Katzen halten, sollten Sie mindestens drei Katzenklos bereitstellen. Das reduziert Stress und Konkurrenzsituationen zwischen den Tieren. Offene Katzenklos werden meist besser angenommen als geschlossene, da Katzen so beim Verrichten ihres Geschäftes ihre Umgebung im Auge behalten können. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bieten Sie Ihrer Katze also ruhig beide Varianten an, um herauszufinden, was sie bevorzugt. Das Katzenklo sollte groß genug sein, dass Ihre Katze sich bequem drehen und scharren kann. Katzenklos mit niedrigen Einstiegen sind insbesondere für junge oder ältere Katzen geeignet.

Bei der Wahl der Katzenstreu achten Sie am besten darauf, dass es eine hohe Saugfähigkeit hat, möglichst wenig staubt und Gerüche zuverlässig bindet. Ob eine körnige oder weiche Variante bevorzugt wird, ist Geschmackssache Ihrer Katze. Parfümiert sollte die Streu jedoch nicht sein, denn das reizt die empfindlichen Nasen von Katzen. Reinigen Sie die Katzenklos nach Bedarf, mindestens jedoch einmal täglich. Einmal pro Woche sollte die komplette Streu ausgetauscht und das Klo mit mildem Reinigungsmittel gesäubert werden. Ein dreckiges Katzenklo oder eines, das den Ansprüchen Ihrer Katze auf andere Weise nicht entspricht, wird häufig mit Unsauberkeit seitens Ihrer Katze bestraft. Doch auch bei Stress, Krankheit oder anders gelagerter Unzufriedenheit, kann es dazu kommen, dass Katzen an anderen Orten koten oder urinieren. In solchen Fällen ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, um zu ermitteln, wo das Problem Ihres Stubentigers liegt.

Auf giftige Pflanzen verzichten

Katzen sind neugierig und verspielt, was offen herumliegt oder –steht, wird genau unter die Lupe genommen. Alles, was zu einer Gefahr für Ihre Katze werden kann, sollte deshalb außer Reichweite gebracht oder gleich aus der Wohnung verbannt werden. Beispielsweise sind einige Zimmerpflanzen giftig für Katzen, darunter Orchideen, Monstera und Weihnachtsstern. Auch beliebte Schnittblumen, etwa Tulpen und Lilien, sind für Katzen giftig. Ein Anknabbern kann zu Erbrechen, Krämpfen und einer Vielzahl anderer unschöner Symptome führen oder sogar richtig gefährlich für Ihr Tier werden.

In der freien Natur fressen Katzen häufiger Gras, um ihre Verdauung zu regulieren, Pflanzen sind deshalb für sie besonders interessant. Allerdings können sie nicht zwischen giftigen und ungiftigen Exemplaren unterscheiden, erstere sollten deshalb nie unbeaufsichtigt im eigenen Zuhause stehen. Am besten verschönern Sie Ihr Zuhause von Vorneherein nur mit Pflanzen, die kein Risiko für Ihre Samtpfote darstellen. Achten Sie außerdem darauf, nur Bio-Erde und Bio-Flüssigdünger zu verwenden, denn auch die Erde in Blumentöpfen ist vor Katzen nicht sicher. Kunstpflanzen können ebenfalls für schöne Akzente sorgen, sind für Ihre Katze aber möglicherweise weniger interessant als echte Pflanzen. Doch auch hier kann ein Anknabbern oder Verschlucken von Kleinteilen der Gesundheit Ihrer Katze schaden. Stellen Sie also sicher, dass Ihre Katze wirklich nicht an Ihre Deko geht, bevor sie unbeaufsichtigt Zugang hat.

Unverträgliche Lebensmittel unzugänglich aufbewahren

Zudem sind diverse Lebensmittel für Katzen unbekömmlich oder sogar giftig. Dazu zählen Schokolade, Rosinen und Weintrauben, Zwiebeln, Knoblauch und andere Lauchgewächse, koffeinhaltige Lebensmittel und der Zuckerersatz Xylit. Sie müssen natürlich nicht strikt aus der Küche verbannt werden, sollten aber so aufbewahrt werden, dass Katzen nicht herankommen, zum Beispiel in Schraubgläsern oder Aufbewahrungsboxen. Auch Essen und Getränke sollten nicht unbeaufsichtigt herumstehen, denn nur zu gerne stibitzen sich Katzen etwas. Eine Abdeckhaube kann hier Abhilfe schaffen.

Kabelmanagement

Eine weitere wichtige Maßnahme, um ein Zuhause katzensicher zu machen, ist Kabelmanagement. Einzelne Kabel, insbesondere, wenn sie irgendwo hängen, laden wie eine Schnur zum Spielen ein. Und dabei kommen nicht nur die Krallen, sondern meist auch die Zähne zum Einsatz. Um Ihre Katze vor einem Stromschlag und Ihre Kabel vor Beschädigung zu bewahren, sollten Sie sämtliche Kabel nach Möglichkeit verstecken. Zu diesem Zweck sind sogenannte Kabelkanäle zu empfehlen. Außerdem sollten Steckdosen mit Klappen gesichert werden.

Kerzen lieber elektrisch

Brennende Kerzen stellen ein weiteres Sicherheitsrisiko dar. Neugierige Katzen schaffen es immer wieder, sich Verbrennungen zuzufügen, wenn sie eine Kerzenflamme näher begutachten wollen. Vor allem die Schnurhaare, ein ganz wichtiges Sinnesorgan für Katzen, sind dabei bedroht. Es kann jedoch auch passieren, dass Katzen Kerzen umstoßen, was schnell zu einem Brand führen kann. Heutzutage gibt es täuschend echt wirkende LED-Kerzen, die eine sichere Alternative zu herkömmlichen Kerzen darstellen. Wollen Sie nicht auf echten Kerzenschein verzichten, sollten Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen.

Fenster und Türen sichern

Zu den größten Gefahren für Katzen zählen Fenster und Türen. Geöffnete Fenster laden Katzen dazu ein, herauszuklettern oder zu springen. Gekippte Fenster können zudem zur Todesfalle werden. Im Spalt können Katzen leicht abrutschen und steckenbleiben. Dabei können sich Katzen tödliche Verletzungen zuziehen. Bringen Sie am besten Schutzgitter an, damit Sie entspannt lüften können. Ohne Schutz sollten Sie darauf achten, Räume nur zu lüften, aus denen die Katze gerade ausgesperrt ist. Türen werden vor allem bei Durchzug zur Gefahr für Ihren Vierbeiner, denn dann können Sie mit großer Wucht plötzlich zuschlagen. Steht Ihre Katze gerade im Türrahmen, kann das sehr gefährlich werden. Nutzen Sie Türstopper, um diese Gefahr auszuräumen.

Weitere Tipps zur Katzenhaltung:

  • Katzen mögen Höhlen. Achten Sie darauf, dass sie sich nicht in Waschmaschine, Trockner oder Backofen verstecken, bevor Sie sie schließen oder gar einschalten.
  • Plastiktüten sollten wegen Erstickungsgefahr außer Reichweite von Katzen aufbewahrt werden.
  • Toilettendeckel immer geschlossen halten, damit Ihre Katze nicht versehentlich reinfallen und ertrinken kann.
  • Reinigungsmittel und Kosmetikprodukte katzensicher verwahren, um Vergiftungen und Schleimhaut- sowie Augenreizungen zu vermeiden.
  • Spielzeug befriedigt den natürlichen Jagdtrieb von Katzen. Gemeinsames Spielen kann die Bindung von Ihnen und Ihrem Haustier stärken. Es gibt jedoch auch Spielzeug, mit dem Ihre Katze sich wunderbar selbst beschäftigen kann, etwa Bälle oder kleine Kissen mit Katzenminze. Sie sorgen für Beschäftigung, wenn Sie außer Haus sind.
  • Trinkt Ihre Katze zu wenig, kann möglicherweise ein Katzenbrunnen helfen. Fließendes Wasser wird von Katzen in der Regel bevorzugt, denn in der freien Natur ist dieses meist weniger verunreinigt als stehendes.

In einem herkömmlichen Haushalt gibt es viele Gefahrenquellen für Katzen, doch mit einigen Anpassungen können viele Risiken minimiert oder gänzlich ausgeräumt werden. Beachten Sie die hier vorgestellten Hinweise, wird sich Ihre Katze bestimmt im Nu bei Ihnen eingewöhnen und rundum wohlfühlen.

Tobias Friedrich
Tobias Friedrichhttp://knip.de
Tobias Friedrich, Jahrgang 1987, lebt mit seiner kleinen Familie in Berlin. Als freier Journalist schrieb er bereits u.a. für die Berliner Zeitung und die Berliner Morgenpost. Heute widmet er sich mit Hingabe seinen eigenen Blogs.

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